Genkingen

Geschichtliches zu Genkingen

Panorama Genkingen

Genkingen wurde, wie auch die anderen Ortsteile, bereits in der Hallstatt- und Bronzezeit durch die Kelten besiedelt. Auch römische Spuren sind zu finden, eine römische Straße führte über Öschingen nach Genkingen. Nach Abzug der Römer dürfte in den Jahren 200 bis 300 nach Christus eine alemannische Siedlung entstanden sein.
Als "Gangingen" findet der Ort im Jahre 772 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch erstmals Erwähnung. Als Ortsadel sind seit Bestehen des Dorfes die Herren von Genkingen bekannt, deren Burg sich in der Nähe der heutigen Burgstraße befand. Dieses Ortsherrengeschlecht lässt sich auch bis Anfang des 16. Jahrhunderts nachweisen.

Ab 1332 wurde das Frauenkloster Pfullingen durch zielstrebige Käufe hier allmählich der eigentliche Herr des Ortes. Ab 1506 war die Gemeinde ganz im Besitz des Klosters Pfullingen, das Genkingen um das Jahr 1540 für das Kirchengut einzog. Erst nach dem dreißigjährigen Krieg wurde die Genkinger Markung wieder württembergisch und evangelisch. Die Genkinger Kirche wird erstmals 806 erwähnt. 1938 wurde das Kirchenschiff neu gebaut. Der alte Kirchturm wurde renoviert. Die Zahl der Glocken wurde von zwei auf vier erhöht. Das Rathaus, das neben dem Kirchturm zu den ältesten Gebäuden Genkingens zählt, stammt vermutlich aus dem 16. Jahrhundert.

Nebelhöhle - ein besonderer Reiz

Von der schrecklichen Verarmung Deutschlands durch die Kriege vom 17. bis zum 19. Jahrhundert wurde auch Genkingen hart getroffen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat eine Verbesserung der Lebensverhältnisse ein, vor allem, nachdem die Alb durch den Ausbau der Gönninger Steige (L 230) besser erschlossen werden konnte. Die erste Brunnenwasserleitung entstand 1886; ihr folgte 1911 die erste direkte Hauswasserversorgung in Genkingen. 1913 wurde beschlossen, den Ort an die Stromversorgung anzuschließen. Mit entscheidend für die weitere Fortentwicklung der Gemeinde war auch der 1921 erfolgte Ausbau der Stuhlsteige (L 382). Während die Gemeinde im Ersten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben war, wurden im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Gebäude zerstört. Allein bei dem Luftangriff am 21. April 1945 sind 51 Häuser abgebrannt. Nach dem Krieg begannen die Wiederaufbauarbeiten. Am 18.11.1949 wurde mit dem Bau einer Ortsentwässerung begonnen. An kommunalen Einrichtungen entstanden: eine Kleinschule, ein Lehrerwohnhaus, eine Turn- und Festhalle, ein Schulhaus mit Lehrschwimmbecken und neue Sportanlagen. Im Jahr 1969 konnte in Genkingen die Nachbarschaftsschule für die Gemeinden Erpfingen, Genkingen, Undingen und Willmandingen eingerichtet werden. Als weitere große Bauvorhaben folgten der Bau eines Kindergartens und die Erweiterung der Grund- und Hauptschule. Die Baugeländeerschließung betrieb man mit großer Intensität. Die Wohnbevölkerung hat in der Zeit von 1871 bis 1971 - in 100 Jahren - um 479 auf 1493 Einwohner zugenommen. Danach wuchs die Einwohnerzahl stetig. Die Sonnenbühler Sporthalle, eine moderne 3-Feldsporthalle, welche einige Architekturpreise gewinnen konnte, wurde im Jahr 2013 eingeweiht. Die Genkinger Turn- und Festhalle, wurde im selben Jahr saniert und steht seit 2014 als Brühlhalle für kulturelle und festliche Anlässe in neuem Glanze da.

Eine besondere Sehenswürdigkeit im Ortsteil Genkingen ist die Nebelhöhle. Den ersten schriftlichen Hinweis auf diese Höhle findet man im Jahre 1486/87, aber erst 1517 wurde auf der Genkinger Markung der erste Teil der Nebelhöhle entdeckt, während die Entdeckung des zweiten, größeren Teils der Höhle im Jahr 1920 geschah.

Die Nebelhöhle sowie das in der Nähe gelegene Schloss Lichtenstein lassen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher nach Genkingen kommen. Im Sommer bieten sich dem Besucher Wanderwege im Schatten herrlicher Buchenwälder an. Im Winter hat die Albwanderung zu Fuß oder auf Skiern ihren besonderen Reiz. Der Ortsteil Genkingen in der Gemeinde Sonnenbühl ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.